Nova Scotia 2025

Nova Scotia 2025

Wie letztes Jahr hat es uns auch heuer wieder nach Ostkanada gezogen. Letztes Jahr verweilten wir an der Bay of Fundy, dieses Mal gings ganz in den Südwesten der Provinz. Nova Scotia ist fast ganz vom Atlantik umspült und das merkt man hier am „Oceans Playground“ von Kanada besonders.

Unsere Unterkunft liegt malerisch am Meer an einer schmalen Landzunge. Hier landeten früher die Segelschiffe, zum Teil mit Rum beladen am (nicht mehr existierenden ) Hafen. Von der ehemaligen Mole existieren nur noch drei Holzstümpfe. Wie auch sonst üblich, verändert sich der Strand mit den Jahrzehnten. Schwemmland, Gras und Brackwasser bilden fruchtbare Grundlage für Fauna und Flora. Weißer Sandstrand und Schotterstrand an der Landzunge geben uns Gelegenheit zu Fuß und direkt vom Haus aus, die nahgelegene Natur zu erkunden. Hier leben unzählige Wasservögel, Rehe und sehr neugierige Seals. Derzeit ist gerade Seehund-Paarungszeit und man hört sie tagein tagaus heulen wie Wölfe.

Unsere Lage ist sehr exponiert, so dass es keinen Tourismus, keine Nahversorgung oder größere Infrastruktur innerhalb 30 Minuten gibt. Bald erkunden wir die weitere Küste und entdecken kilometerlange, wunderschöne und vielfältige Sandstrände. Dank Nachsaison wandern wir oft ganz alleine am Wasser und sehen bereits die bunte Herbstfärbung der Bäume. Leider sind teils große Landstriche durch ein riesiges Feuer vor zwei Jahren devastiert, aber Trockenheit ist nicht nur hier ein Thema. Typisch sind auch die (zum Teil etwas versteckten) Leuchttürme.

Täglich sehen wir von der Terrasse aus die Sealgruppen auf den flachen Felsen, bis sie sich von der Flut wegschwemmen lassen. Am Strand haben es mir die süßen Plover (Watvögel) angetan, welche streng geschützt sind und in kleinen Gruppen unverkennbar ihre Runden fliegen.

Die freundlichen Einheimischen hier leben fast ausschließlich vom Hummer- und Fischfang. Wir befinden uns an einem weltweiten Hotspot für Hummer. Fast neben jedem der typisch bunten Häuser an der Küste liegen zig Hummerreusen gestapelt. Überall gibt es Zeichen vom Leben am Meer. Noch sind Wind und Wetter gnädig, doch man erahnt bereits, wie erbarmungslos der Atlantik ab Spätherbst gegen die Küste branden wird.

Im pittoresken Hafen von Lunenburg erobern wir auf einem unserer Ausflüge die „Bluenose II“. Diese ist eine Replik des historischen Schoners „Bluenose“ aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, dem wohl berühmtesten Segelschiff Kanadas.

Was uns von heuer an schönen Erinnerungen bleibt, ist vor allem  ein ungeahntes Gefühl in die wilde Natur am Meer eingebettet zu sein. Überall lohnt es sich die Küste zu erkunden, man wird mit „hidden gems“ reichlich belohnt.

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